Im Haus der Städteregion Aachen hatten die Schiedsmänner und Schiedsfrauen der BDS-Bezirksvereinigung Aachen Gelegenheit, ihr Alltagswissen zum Thema Nachbarrecht aufzufrischen beziehungsweise zu erweitern. Zu dieser gut besuchten Fortbildungsveranstaltung konnte Vorsitzender Hermann-Josef Schmitz, Schiedsmann in der vom Braunkohle-Tagebau geprägten Gemeinde Inden, einen versierten Referenten begrüßen. Richter Christoph Hommel, stellvertretender Direktor des Amtsgerichts Kamen, zeigte einige interessante Beispiele aus diesem Themenbereich auf. 

Der erfahrene Jurist machte unter anderem auf juristische Differenzierungen aufmerksam, etwa zum Beseitigungsanspruch, Unterlassungsanspruch oder Schadenersatzanspruch. Hommel unterstrich die Wichtigkeit des Schiedsamtswesens. Gerade im Nachbarrecht müsse die Justiz dankbar sein für jedes Verfahren, das Schiedsleute übernehmen. Wünschenswert sei aus seiner Sicht sogar eine Ausdehnung auf Mietrechtsverfahren, vor allem wenn – wie sich vielfach zeige – diese mit Nachbarrechtsverfahren vergleichbar seien.

Der Referent sprach zudem die Problematik der so genannten Reichsbürger an, die gerne auch mal Schriftsätze mit über einhundert Seiten vorlegen und oft von Schiedspersonen Ausweis, Legitimationen oder Bestellungsurkunden fordern. In solchen Fällen rät Richter Hommel dazu, umgehend den Aufsichtführenden Richter zu informieren und um Unterstützung zu bitten.  

Hochkarätig war auch die Gästeliste der Veranstaltung. Dazu gehörte Christiane Fleischer, Präsidentin des Landgerichts Aachen, Dr. Thomas Moosheimer, Aufsichtsführender Richter am Amtsgericht Aachen, Karina Schnitzler, Vertreterin der Städteregion Aachen, Marc Würfel-Elberg, BDS-Landesvorsitzender NRW, sowie Gaby Trippen, Vorsitzende der BDS-Bezirksvereinigung Mönchengladbach.